Wolfgang gewöhnte es sich an, Maren in der Mittagspause zu besuchen. Wenn er in die Klinik kam, hatte der Pfleger sie schon gefüttert und Maren saß mit hochgeklapptem Rückenteil im Bett.
„Hallo Maren“, sagte Wolfgang dann und küsste sie auf die Wange, was Maren regungslos hinnahm. „War das Essen in Ordnung?“, fragte Wolfgang und setzte sich auf den Besucherstuhl.
Wolfgang erhielt nie eine Antwort auf diese Frage und stellte daher auch keine anderen. Nach längerem Schweigen warf Wolfgang einen Satz hin, Belangloses über seine Arbeit. Dass viel zu tun sei, dass der Schrammer Blödsinn geredet habe, dass er am Abend mit Peter telefonieren wolle. Irgendetwas. Es war egal, weil Maren gar nicht wahrnahm, was er sagte. Aber dass er reden solle, das hatten ihm die Ärzte immer wieder gesagt. Bevor Wolfgang ging, warf er daher regelmäßig einen zweiten Satz hin, bevor er sich verabschiedete.
„Bis morgen, Maren“, sagte er, streifte mit seinen Lippen noch einmal andeutungsweise ihre Wange und ging.