„Hallo Maren“, sagte Wolfgang, beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Maren schloss die Augen für einen Augenblick. Vielleicht ein Gruß, ein Dank. Vielleicht ein Reflex. Vermutlich der Wunsch: Lass mich doch einfach in Ruhe!
Anja und Peter geht es gut“, sagte Wolfgang. „Wir haben vorhin telefoniert. Und mit dem Baby ist alles in Ordnung.“
Kurzes Schließen der Augen, eine winzige Idee länger als ein Zwinkern.
„Sie wollen herkommen“, fuhr Wolfgang fort. „Und wenn es möglich ist, das Baby mitbringen. Toll was? Unser Enkelkind. Oma besuchen. Hätte nicht gedacht, dass wir Großeltern werden. Bestimmt nicht so schnell. Ja, so geht das.“
Jetzt waren die Augen geschlossen. Maren lag bewegungslos.
„Ich muss heute noch den Rasen mähen“, fiel Wolfgang ein. „Morgen kommt Regen, dann geht es tagelang wieder nicht. Und die Nachbarn gucken schon ganz komisch, weil wir so einen Urwald im Vorgarten haben. Werde da mal wieder Ordnung schaffen“.
Als Wolfgang ging, lag Maren unverändert mit geschlossenen Augen im Bett. Ihre Hände lagen exakt so, wie er sie in stiller Einkehr gefaltet vorgefunden hatte.