Kaminski hockte auf dem Boden, presste seinen Rücken an die Wand und blickte starr auf das unebene Mauerwerk ihm gegenüber. Er war sich sicher, dass sie in diesem Kellerloch verrecken würden, sie saßen hier in der Falle. Das Dröhnen des Flugzeugmotors schwoll so schnell an, dass sofort klar war, dass ein Tiefflieger angriff. Die Lärmwelle, durch die Kellerwände gedämpft und seltsam schwingend, brandete über sie hinweg.
„Eine Mustang“, sagte Schneider und spuckte aus, knapp neben den blutgetränkten Verband an seinem Oberschenkel. „Hoffentlich hat der seine Bomben schon abgeworfen. Sonst wackeln hier gleich die Wände.“
„Der riecht das“, fügte Werner hinzu. „der weiß, dass wir uns hier verkrochen haben.“
„Zwei Unterflügelstationen“, fuhr Schneider fort. „An jeder hängt eine 227-Kilogrammbombe. Das reicht für den Schuppen hier.“
Kaminski schluckte schwer, spürte die Scheißtropfen über die Stirn rinnen. Er musste pissen. Warum hatte er das nicht gemacht, bevor sie Schneider hier runtergeschleift hatten?
Das tiefe, kraftvolle Motordröhnen umkreiste sie.
„Der kommt wieder“, flüsterte Werner. „Der hat seine Bomben noch.“
Wir werden sterben, dachte Kaminski, jetzt ist es wirklich so weit. Diesmal komme ich nicht mehr mit einer Verwundung davon. Das ganze Haus wird über mir zusammenbrechen. Er schloss die Augen. Dachte an Gabi. An das Leben, das sie ohne diesen Scheißkrieg hätten haben können.