Ein wenig ärgerte es Weidenstetter, dass er die Auswirkungen seiner Giftfallen nicht sehen konnte. Hatte sich wirklich schon eine Freundin abgewandt, weil sie im Internet auf bestürzende Dinge über Irene gestoßen war? Hatte sie jemand angesprochen, der ihr Bild erkannt hatte? Es war immerhin denkbar, dass Irene noch gar nicht mitbekommen hatte, was für einen üblen digitalen Schatten sie hinter sich herzog. Dass sie fröhlich weiterlebte ohne eine Ahnung von überfahrenen Katzen und erotischen Kontaktbörsen. Er beschloss, ihre echte Mailadresse hier und da einfließen zu lassen. Dann musste das Böse erreichen, direkt, bedrohlich und unerklärlich. Ja, das würde er machen. Mit etwas mehr Vorsicht als bisher. Besser, er loggte sich nicht mehr aus dem Keller in Irenes Profile ein. Konnte ja sein, dass sie irgendwann Anzeige erstattete. Wie lange wurden die Daten im Zuge der Vorratsdatenspeicherung eigentlich aufbewahrt? Das würde er als erstes recherchieren, immer schön vorsichtig und in Deckung bleiben.