Als Svenja die Tür ihrer Zweizimmerwohnung aufschloss, hörte sie den Fernseher dröhnen. Ein Actionfilm.
„Malte“, brüllte sie, „mach das leiser. Die Nachbarn!“
„Hey, Schatz“, brüllte er aus dem Wohnzimmer zurück. „Schon da? Wie war die Schicht?“
Svenja grinste, zog die Schuhe aus und warf die Jacke in Richtung Garderobe. Einen Moment später warf sie sich selbst auf das Sofa und umarmte Malte mit einer Mischung aus bedingungsloser Liebe und Polizeigriff. Auf dem Bildschirm raste ein Auto in eine Straßensperre, überschlug sich mehrfach und explodierte in einem Feuerball.
„Wir hatten schon wieder eine rassistisch motivierte Straftat“, sagte Svenja, griff nach Maltes Bierflasche und nahm einen Schluck. „Ein Nigerianer wurde schwer verletzt.“
„Habt ihr die Arschlöcher?“
„Nein, aber wir kamen immerhin noch rechtzeitig genug, dass das Opfer überlebte.“
Im Film brach ein amerikanischer Cop von Kugeln durchsiebt zusammen.
„Mach das aus“, sagte Svenja, „ich will jetzt Sex.“