„Das ist mein Angebot“, sagte Feldmann und schob den Vertrag über das raue Holz des Küchentisches. „Überlegen Sie sich das. Mehr wird Ihnen keiner bieten. Auch ich nicht.“
Der Müller starrte ins Leere, nicht auf das Papier. Er konnte die Mühle nicht mehr bewirtschaften. Es ging nicht. Er bekam die Mehlsäcke nicht hoch, musste immer eine Sackkarre nehmen und er brauchte eine Winde, wo ihm früher die Kraft seiner Arme und seines Rückens gereicht hatten. Die Bauern kamen kaum noch zu ihm, es dauerte zu lange, das Mehl war ihnen nicht fein genug, vielleicht mochten sie ihn auch einfach nicht mehr. Eine elektrische Mühle, das wäre etwas gewesen. Nur dafür brauchte er Tausende, wo er nicht einmal Hundert hatte. Er konnte auch nicht mehr so viel richten wie früher. Die Reparaturen am Mühlrad, das schaffte er nicht mehr. Und da war ständig etwas zu reparieren. Und die Handwerker konnte er nicht bezahlen. Da wurde das zersprungene Fenster im Schuppen durch eine Pappe ersetzt und unter dem Loch im Dach stand die Zinkwanne. Und wenn das Feuerholz nur noch für den Ofen in der Küche reichte, dann blieb es in den anderen Räumen eben kalt. Der Müller wusste, dass das nicht lang gut ging. Und er wusste auch, dass er mit jedem Jahr weniger für die Mühle bekommen würde. Der Zustand von Haus und Hof, von Mühlrad und Wassergraben würde nicht besser werden und die großen Mühlen in der Kreisstadt würden den Bauern das Getreide gleich komplett aufkaufen. Er hatte keine Zukunft mehr.
„Überlegen Sie sich das“, wiederholte Feldmann. „Ich kann nicht jede Woche hier herauskommen.“
Der Müller blickte auf das Papier vor sich. Dann schob er es zurück und schüttelte den Kopf.