Er hatte Maren seinen Plan mitteilen wollen, gleich, als er nach Hause kam. Was für ein Unsinn, natürlich ging das nicht. Natürlich würde sie kein Verständnis haben, dass er Urlaub machen wollte, während sie in der Schule arbeiten musste. Natürlich würde sie sich im Stich gelassen fühlen, ihm mehr oder weniger deutlich und direkt zeigen, wie egoistisch und rücksichtslos dieser Plan war und wie sehr er ihn auf ihrem Rücken austrug.
Was nicht hieß, dass er nicht nach Lappland fahren wollte. Aber - wenn es ohnehin großen Ärger gab, konnte er die Zeitspanne zwischen dem Beginn des Ärgers und seiner Abreise so kurz wie möglich halten. Das ersparte ihm und letztlich auch Maren eine Menge Kraft.
„Wie war dein Tag?“, fragte er Maren, als er ins Wohnzimmer kam. Aber Maren antwortete nicht. Sie lag auf dem Sofa, hatte sich ein Kissen auf das Gesicht gelegt und rührte sich nicht. Migräne.
„Ich koche dir einen Tee“, murmelte Wolfgang und ging in die Küche.