Weidenstetter hätte den Keller gar nicht gebraucht. Jeder Computer mit Internetanschluss reichte für seinen Plan aus. Er hätte sich an die alte Kiste in seinem Arbeitszimmer setzen können und seine Ziele genauso angreifen können wie aus seinem Versteck im Keller. Nur war er vor der Entdeckung des Kellers nie auf die Idee gekommen, den dunklen Seiten seiner Gedanken Raum zu geben, aus einem „... am liebsten würde ich sie ...“ ein „... ich werde sie ...“ zu machen. Jetzt, wo er den Keller hatte und den Plan, endlich aktiv zu werden, hatte sich sein Leben grundlegend geändert. Wo er sich bisher immer eingeredet hatte, etwas sei ihm egal oder nicht wichtig, spürte er plötzlich, wie sehr ihn das störte, gar verletzte. Und er spürte, dass er das nicht mehr hinnehmen wollte. War es einfach nur Rache? Rache gehörte sicher mit dazu, aber er wollte mehr. Er wollte eingreifen, steuern, sein Schicksal und das seiner Ziele beeinflussen und lenken. Und mit Irene würde er anfangen.