Weidenstetter hatte sich für zwei Computer entschieden. Einen, auf dem er seine Daten speicherte und bearbeitete und einen mit Verbindung zum Internet. Er hatte hier draußen lange auf einen Anschluss mit ausreichender Bandbreite warten müssen, sein neues Funkmodem erlaubte ihm aber endlich, auch größere Datenmengen zu laden.
Weidenstetter kannte sich mit Computern nicht besonders aus. Er konnte die Geräte bedienen, hatte sich auch einmal angelesen, wie die Nullen und Einsen des binären in das gewohnte dezimale Zahlensystem umgerechnet wurden. Aber was da genau wo im Betriebssystem und in der Hardware passierte, welche Systemeinstellungen welche Konsequenzen hatten - das alles war ihm fremd. Er ging davon aus, dass anhand der Adresse seines Internetanschlusses und der Nummer seines Computers jederzeit nachverfolgt werden konnte, was er hier trieb. Wollte man das verhindern, musste man in ein „Dark Net“, wie die FAZ kürzlich geschrieben hatte, mit spezieller Software und Verschlüsselung über Server kommunizieren, die vom normalen Internet getrennt waren. Er hielt es für aussichtslos, dass ihm das zuverlässig gelingen würde. Für seine kritischen Angriffe würde er andere Rechner benutzen müssen, wechselnde, öffentliche Computer, die sich möglichst unbeobachtet und jedenfalls außer Reichweite von Überwachungskameras fanden. Das würde sich finden. Hier im Keller ging es darum, zu beobachten, seine Einschläge und Treffer zu dokumentieren und den nächsten Schachzug zu planen. Hier, im Untergrund unter seinem Haus, würde er die Fäden in der Hand halten.
Er brauchte einen bequemen Bürosessel. Er würde schließlich einige Zeit hier unten verbringen, da sollte er seinem Rücken eine entspannte Haltung ermöglichen.
Weidenstetter lächelte.