Fünftausendsiebenhundertdreiundzwanzig Bücher befanden sich im Haus. Falsch. Fünftausendsiebenhundertdreiundzwanzig Bücher in diesem Haus gehörten ihm und waren in seiner Kartei erfasst. Die Bücher der Uni und Leihgaben seiner Kollegen zählten nicht mit. Nicht mitgezählt war auch der Vorrat an Büchern, die er verfasst hatte und von denen er von Zeit zu Zeit welche zum Vorzugspreis an Studenten verkaufte oder bei passenden Gelegenheiten verschenkte. Und es fehlten noch die drei Bücher, die er am Freitag beim Buchhändler abgeholt, aber noch nicht im Katalog aufgenommen hatte. Die zwei größten Räume der alten Mühle waren seine Bibliothek. Fachliteratur in dem einen, dem kleineren, belletristische Bücher und allgemeine Sachbücher in dem anderen, dem größeren Raum. Aber das bedeutete nicht, dass die anderen Räume ohne Bücher gewesen wären. Kochbücher standen in der Küche, vor Kochdünsten hinter Glas geschützt. Die fünfzehn wichtigsten Bücher standen in einer Art Schrein im Schlafzimmer. Die aktuell benötigten Bücher bewahrte Wolfenstetter natürlich im Arbeitszimmer auf, was selbstverständlich im Katalog vermerkt war.
„Alles voller Bücher“, grinste Schaden, als Weidenstetter ihn durch das Haus führte.