Warum hatte es so lange gedauert, bis er entdeckt hatte, dass unter seinem Haus ein Keller lag? Natürlich kannte er die Räume der unteren Etage, die an den Hang gebaut und nach hinten hin also so etwas wie ein Keller war. Es war ihm aber nie aufgefallen, dass die Holzbohlen in jenem Raum, den er als Lager für seine bescheidenen Vorräte nutzte, kein durchgängiger Bodenbelag war, sondern dass ein Quadrat von knapp einem Meter Seitenlänge eine Öffnung verbarg. Es gab keinen Ring oder Griff, mit dem man die Klappe hätte anheben können und Weidenstetter musste in den schmalen umlaufenden Spalt einen Schraubenzieher stecken, um sie hochzuhebeln. Dann sah er eine steile Holzstiege nach unten im Dunkel verschwinden.
Die Taschenlampe, die Weidenstetter holte, erhellte einen Raum von etwa drei mal vier Meter. Die Wände waren unregelmäßiger Fels, ob vom Menschenhand geschaffen oder natürlich entstanden, konnte Weidenstetter nicht beurteilen. Der Boden schien aus festem Lehm zu bestehen. Die Luft in dem Raum war feucht, alt, steinig. Der Raum war leer, vollkommen leer.
Weidenstetter schloss die Klappe wieder, schaltete die Taschenlampe aus. Daraus ließ sich etwas machen, aus diesem Keller.