Wolfgang lief los. Er begann schneller als sonst, trotzdem fanden seine Beine sofort einen guten Rhythmus. Es fühlte sich richtig an, hoffentlich würde sich das hohe Tempo nicht am Ende rächen. Aber da tat nichts weh, der Atem blieb ruhig, die Lungen brannten nicht, das Gesicht war kühl. So konnte Laufen also auch sein, so leicht, so locker. Jetzt hatte er schon das Ende des Feldweges erreicht und bog in den Wald ein. Lächelnd. Die kleine Steigung nahm er ohne langsamer zu werden. Ein schwaches Ziehen in den Waden, kaum zu spüren. Und es hörte gleich wieder auf. Das war etwas anderes, als das schnaufende Dahinkriechen der letzten Wochen. Da zeigte sich, was so ein bisschen Training bewirken konnte. Er spürte die Lebenskraft im ganzen Körper, die Energie durchflutete ihn geradezu. Jetzt konnte er langsam die Länge der Trainingsläufe steigern. Am nächsten Wochenende mal mehr als zehn Kilometer laufen. Dann natürlich langsamer als heute. Etwas vorsichtiger, dafür weiter. Er konnte laufen, das wusste er jetzt, er konnte ziemlich weit laufen.