Peter warf das Buch zur Seite. Es war nicht gut, an einem Sonntag zu lernen. Am Sonntag sollte man sich erholen, draußen sein, Sport treiben, ausschlafen, ...
Wenn er sich wenigstens mit Laura hätte verabreden können. Aber Laura war verheiratet, und obwohl sie noch keine dreißig war, hatte das Wochenende mit ihrem Mann sie so fest im Griff, wie das bei seinen Eltern der Fall war. Er musste warten, bis ihr Mann wieder beruflich reiste, und dann würde sie ihm eine Mail schicken, in welchem Hotel sie ein Zimmer reserviert hatte und an welcher Tür er klopfen sollte. Natürlich war das geil und Laura war so ein wildes tabuloses Biest, dass plötzlich die ganze Spielbreite von Internetpornos möglich war. Natürlich würde er hingehen, natürlich fieberte er darauf hin, aber es wäre auch schön gewesen, heute Nachmittag mit ihr auf dem Sofa zu liegen, ihr Kopf auf seiner Brust, ihre Hand auf seinem Bauch, redend ...
Peter zog sein Handy ran. Keine Nachricht. Seine Finger huschten über das Display. „Lust auf ein Nachmittagsbier?“. Es dauerte nur Sekunden, bis Manuels Antwort aufleuchtete.
„Klar, komm vorbei.“