Gleich nach der Arbeit ging Wolfgang in die Werkstatt, öffnete die Großpackung Streichhölzer, nahm eine Schachtel und kippte sie auf der Arbeitsplatte aus. Zum Kleben hatte er eine Flasche Ponal gekauft, damit hatte er als Kind immer seine Holzbasteleien zusammengeleimt. Das Problem waren die Streichholzköpfe. Sie mussten entfernt werden, bevor die Hölzchen verklebt werden konnten. Eine Möglichkeit war, den Kopf abzuschneiden, mit einem scharfen Messer reichte ein kräftiger Schnitt. Aber dann war es kein Streichholz mehr, nur noch ein Holz.
Wolfgang riss ein Streichholz an, wartete, bis die Flamme den Schwefel verbrannt hatte, und pustet es dann aus. Das verkohlte Ende hatte noch einen gut sichtbaren Kopf, darunter aber war das Holz dünner geworden. Als Wolfgang dagegen tippte, brach das Ende ab und fiel auf die Arbeitsplatte. Er hatte zu lange gewartet. Wolfgang brannte noch ein Streichholz ab, dann noch eins und dann noch eins. Es dauerte, aber langsam näherte er sich dem idealen Zeitpunkt zum Auspusten. Schließlich hatte er eine ganze Reihe von intakten Hölzchen vor sich liegen, bei denen das angebrannte Ende kaum dünner war als das intakte. Er bestrich eins davon mit Leim und presste es dann gegen ein zweites. Weißer Leim quoll heraus. Zu viel. Er warf beide in den Mülleimer, wischte sich mit einem alten Lappen den Leim von den Fingern und versuchte es noch einmal. Er versuchte es oft, bis es ihm gelang, den Kleber so aufzutragen, dass die Verbindung hielt, ohne dass etwas an den Kanten hervorquoll.
Nach einer Stunde hatte Wolfgang zwölf Hölzchen miteinander verleimt. Es sollte eine ebene Fläche sein, aber eben war das Erzeugnis nicht. Es wirkte auch irgendwie verschmiert, trotz seiner Vorsicht. Fluchtend warf Wolfgang das Objekt fort. Das würde ein langer Weg werden. Er hatte an Türme gedacht, die mindestens einen Meter hoch werden sollten - ein sehr langer Weg.