Am Morgen des 23. Februar fand Wolfgang eine Streichholzschachtel. Auf der Schachtel stand „ja“, es war die Marke, die im Supermarkt verkauft wurde. Nichts besonders. Auffällig war nur, dass sie fast trocken und unbeschädigt war, obwohl sie auf dem nassen Gehweg lag. Regen und achtlose Tritte von Passanten hatten sie noch verschont. Vielleicht war es das unversehrte Weiß zwischen Pfützen, Splitt aus dem letzten Winter und Zigarettenresten, das Wolfgang anhalten und sich bücken ließ.
In der Schachtel lag nur ein einziges Streichholz. Jemand hatte es übersehen, oder es zählte nicht, oder es war verloren gegangen, jetzt steckte Wolfgang es in seine Tasche und überlegte sich, dass er ein Modell aus Streichhölzern bauen könnte. Ein großes Modell, ein Bauwerk, eine Kirche oder ein Schloss. Dieses einzelne Hölzchen war der Anfang, der erste Baustein von Tausenden und Abertausenden, die er mit diesem ersten Verkleben würde. Er würde Jahre brauchen und viele Tuben Klebstoff, aber dann wäre aus dem Zufallsfund an diesem Wintermorgen etwas Großes und Bleibendes entstanden. Wolfgang lächelte.