„Warum nicht heute?“, fragte er zurück und hustete feucht. „Ist
ein guter Tag heute. So gut wie jeder Tag.“
„Warum nicht an meinem Geburtstag, Papa? Warum nicht Weihnachten?
Warum nicht zum Neujahrstag oder zu Ostern, warum gerade heute?“
„Ach Mara“. Husten. Gurgelndes Räuspern. „Aus dem Alter bist du
raus, oder? Wo so etwas wie Geburtstag oder Weihnachten wichtig
war. Das weißt du doch so gut wie ich, dass solche Feiertage
keine wirkliche Bedeutung haben. Heute ist der Tag, an dem ich
dich besuchen will. Warum sollte ich dann bis zu deinem nächsten
Geburtstag warten?“
„Du hättest anrufen können. Heute habe ich keine Zeit.“
Er lachte oder er hustete oder er lachte hustend. Er schluckte
etwas runter. „Mara, erzähl mir doch nichts. Als ob du es dir
nicht erlauben könntest, die Schulbücher für die Dauer einer
Tasse Kaffee zur Seite zu legen. Lass mich schon rein.“
Maren wollte die Tür zuwerfen. Ohne es verhindern zu können,
trat sie zurück, öffnete die Tür und ließ ihren Vater eintreten.
„Eine halbe Stunde“, sagte sie, „dann bist du wieder weg. Und der
Kaffee ist alle.“
Er hustete.