„Du würdest doch deine Seele nicht verkaufen“, stellte Peter fest.
„Aber natürlich würde ich das tun“, entgegnete Manuel ohne eine Spur seines üblichen ironischen Lächelns. „Wenn der Teufel mir ein gutes Angebot macht, wenn er mich zum Beispiel in einen genialen Denker verwandeln könnte - ich warte nur leider vergeblich darauf, dass er mal vorbeischaut.“
„Ist dir das so wichtig?“
Manuel zeichnete eine Wellenlinie in die Luft. „Wichtig? Weiß nicht. Das wäre ein anderes Leben. Jemand hält dir die Tür einer Rakete auf, und wenn du hineingehst, wirst du ins Weltall geschossen. Ich würde es machen, ich würde einsteigen.“
„Gut“, sagte Peter, „du würdest also deine Seele verkaufen. Aber auch die, sagen wir mal, deiner Eltern? Oder meine? Würdest du mich an den Teufel ausliefern, wenn er dich dafür genial machen würde?“
Wieder eine Wellenlinie. „Das ist immer, denke ich, eine Frage des Preises, oder?“
„Aha. Was wäre ich dir denn wert?“
„Das kann ich nicht sagen, weil ja kein Angebot auf dem Tisch liegt. Fangen wir mal oben an: Würde ich dadurch die geistigen Fähigkeiten besitzen, die großen Probleme der Menschheit zu lösen - Hunger, Armut, Kriege, Umweltzerstörung - dann wäre ein einzelnes Menschenleben ein geringer Preis, ganz egal, um wen es sich handelt.“
„Aber man kann doch nicht der Macht des Bösen opfern, um dadurch Gutes zu tun. Das hat noch nie funktioniert.“
„Vielleicht ist das der Grund dafür, dass mir noch nie das Angebot gemacht wurde: Ich könnte es tun. Ich könnte die Kraft des Bösen dafür verwenden, die Dinge zum Guten zu wenden.“
„Das glaube ich dir nicht“, sagte Peter, „und ich glaube auch nicht, dass du deine Seele verkaufen würdest. Nein, und jetzt gehe ich und kaufe uns noch ein Sixpack.“