Liebe Leserin, lieber Leser, ich gestehe dir, dass ich ein durchaus vereinnahmendes Wesen besitze. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit verleibe ich mir etwas ein: Szenen aus dem Alltag, kleine Beobachtungen am Rande, ab und zu auch einen größeren Brocken. Ja, auch Menschen. Gerade Menschen. Aus allem, was in meine Reichweite kommt, mache ich ein Stück Textur und webe es in mich ein, öffne damit einen neuen Gang in meinem Labyrinth (oder gebe es zumindest vor). Unaufhörlich. Jeden Tag werde ich größer und vielgestaltiger, ohne dass du wissen kannst, wo sich gerade etwas Neues anschließt. Was gestern noch galt, ist morgen ganz anders, wo es jetzt einen Weg gibt, führt er morgen in die entgegengesetzte Richtung. Wie willst du da ein Ende finden? Wie willst du da alles verstehen? Mit mir wirst du nicht fertig. Aber vielleicht wirst du ein Stück von mir.