Peter saß auf dem Sofa, in der Ecke, in der er immer saß. Trank einen Schluck Bier. Dachte, dass er schon lange nicht mehr so deutlich geschmeckt hatte, was für ein wunderbares Getränk das war. Sah zu Manuel herüber. Der saß auf seinem Bürostuhl am Tisch, Peter zugewandt, den Blick in das Bücherregal hinter ihm gerichtet. Sass weiter weg als sonst. Sie hatten heute wenig geredet. Es war etwas anders geworden, seit Julia. Seit Laura. Seit Alessia und Anja. Angefangen hatte es mit Sandra. Alles hatte sich geändert. Auch Manuel, so still jetzt. Manuel, der, wenn er sprach, voller Zorn war. Auch Peter selbst. Plötzlich in einer Welt voller Frauen. Und jetzt war Julia einfach weg. Und doch - mehr denn je - da: Hinter jeder Ecke, hinter jedem Gedanken war sie schon, wenn Peter dorthin kam. Alles hatte sich geändert. Alles war kompliziert geworden.
Manuel nahm einen Schluck aus seiner Flasche, schien jedes Buch im Regal einzeln anzusehen. Immerhin mussten sie nicht reden, wenn es nichts zu sagen gab. Manuel hatte auf der Beerdigung geweint. Als Einziger. Außer ihrer Mutter.
Manuel stand auf, kam zum Sofa, setzte sich in die andere Ecke. Vielleicht würden sie doch noch reden.