Der Leim quoll zwischen den Hölzern hervor und schmierte über das Bauteil.
„Scheiße!“
Wolfgang nahm einen Lappen und wischte den Kleber ab, so gut es ging. Schwarzer Staub blieb haften, und weiße Fäden. Wenn der Leim trocken war, ließ sich das abschmirgeln, zumindest so weit, dass nur noch ein leichter Grauschimmer übrig blieb.
„Shit!“
Es wollte ihm einfach nicht gelingen, seine Bauteile so sauber und makellos zusammenzukleben, wie er sich das vorstellte. Da gab es immer irgendeinen Makel. Einen Splitter, der sich löste, ein kleiner Versatz, eine Ungenauigkeit. Oft merkte Wolfgang erst später, dass er wieder eins der Hölzchen zu kurz abgeschnitten war und ein anderes einen halben Millimeter überstand. Kleinigkeiten, aber es war nicht so perfekt, wie es sein sollte.
„Mist!“
Wolfgangs einziger Trost war, dass es im gesamten Bauwerk nicht mehr so auffiel. Wenn man das große Ganze sah, dann achtete man nicht mehr so sehr auf kleine, störende Details. Sein mangelndes Geschick, seine handwerklichen Mängel konnte er mit Fleiß ein Stück weit kaschieren. Der flüchtige Betrachter konnte das Werk dann für ein Meisterstück halten, auch wenn ein wirklicher Meister mit kritischem Blick sich nicht lange würde täuschen lassen.
„Schade.“
Wolfgang legte das Stück Fensterbogen zur Seite. Er würde morgen entscheiden, ob es gut genug war oder ob es in den Mülleimer gehörte. Für heute reicht es, er hatte etwas getan.