Eigentlich hatte Peter viel zu viel zu tun. Er musste für den Nachschreibetermin der Klausur lernen - noch einmal konnte er sich keinen Ausfall erlauben. Dann war dringend die Gliederung für die Hausarbeit fällig, und er brauchte Literatur für die Unterthemen. Und Manuel hatte er versprochen, die Vorlesungsmitschrift zu überarbeiten und zu schicken.
Da hatte er so lange gewartet, wochenlang und immer wieder nachgesehen, ob eine Mail von ihr gekommen war. Und jetzt, wo er richtig Stress hatte, wo es einfach nicht ging, da kam sie. Da wollte Laura ihn treffen, gleich heute Abend, im Mercure, um sieben Uhr. Unmöglich. Er konnte nicht sein Studium aufs Spiel setzen, nur um mit Laura ins Bett zu gehen. Dann musste sie eben auf ihn verzichten. Sollte sie mal warten. Oder sich einen anderen Lover suchen. Klar, sie konnte nichts dafür, dass er wieder viel zu lange gewartet hatte, viel zu spät mit den Vorbereitungen begonnen hatte. Aber er konnte ja nicht sein ganzes Leben nach ihr richten, nur damit er kommen konnte, wenn sie mit dem Finger schnippte.
Peter nahm sein Handy und tippte. „Freue mich! Bis gleich!