Peter durfte sie nicht anrufen. Ihr keine Nachrichten aufs Handy schicken. Eine Mail war erlaubt, an ihr seltsames Mailkonto, das sie nur selten aufsuchte. Laura hatte ihm in ihrem Leben nur eine winzige Ecke eingeräumt, eine kleine, dunkle Kammer. Seit drei Wochen hatte sie sich nicht gemeldet, und Peter traute sich nicht, mehr als die drei schon gesendeten Mails zu schicken. Er durfte sie nicht bedrängen, dann wäre es ganz schnell vorbei. Und es war ja klar: Weihnachten, Silvester, da war sie bei ihrem Mann, da besuchten sie ihre Eltern und gemeinsame Freunde, da war keine Zeit für wilde Nächte im Hotel. Vielleicht gab es wilde Nächte zu Hause, unter dem Weihnachtsbaum. Sie hatte nie etwas darüber gesagt, ob sie mit ihrem Mann noch Sex hatte. Oder mit anderen Männern. Sie war so heiß, sie konnte sicher jeden haben. Also würde er weiter warten, hoffen, und immer wieder ins Postfach sehen. Er wollte sie so sehr, jetzt, nicht irgendwann.