Wolfgang stand vor der Werkbank. Fünf angefangene Säulenelemente lagen dort. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, heute Abend daran weiterzuarbeiten. Aber wenn er es sich recht überlegte, hatte er in letzter Zeit immer nur an Säulen gearbeitet. Das ging so schön einfach, es ging flott voran und er musste nicht andauernd misslungene Versuche wegwerfen, wie bei den Fenstern. Aber Säulen hatte er wahrhaftig genug. Was fehlte, war Mauerwerk - und das bedeutete Fenster, Türen, Zierwerk. Das bedeutete feinste Schnitzarbeiten aus nur zwei oder drei aneinandergeklebten Hölzchen. Das bedeutete eine ruhige Hand, plötzlich knickendes Holz, eine immer wieder viel zu tief schneidende Messerklinge. Aber es half nichts, wollte er den Dom bauen, musste er genau das tun. Aber vielleicht nicht gerade heute Abend. Nicht mit den müden Augen und dem verspannten Nacken, das würde nichts werden. Wolfgang schaltete das Licht aus uns ging wieder nach oben.