Wolfgangs Handy vibrierte auf seinem Nachttisch. Er nahm es, ohne den Kopf vom Kissen zu heben. Eine neue Mitteilung. Ein Uhr, also hatte er gerade erst eine Stunde geschlafen. Die SMS war von Peter. „Komme heute nicht nach Hause. Alles ist gut, P.“
„Was ist?“, fragte Maren, ihr Kopf lag unter dem Kissen und ihre Stimme klang gedämpft.
„Peter. Er kommt nicht nach Hause.“
„Was?“, Maren setzte sich auf und schaltete das Licht ein. Die Haare standen wirr ab, eine Wange war gerötet.
„Vielleicht ist er bei einem Mädchen. Oder er bleibt bei Manuel. Er schreibt, alles ist gut.“
„Aber morgen muss er in die Uni. Um neun hat er Vorlesung.“
„Er ist groß. Das muss er selbst wissen. Es ist doch toll, dass er es uns überhaupt sagt.“
„Klar muss er das selber wissen. Ich frage mich nur, ob er das alles wirklich im Griff hat. Im Januar schreibt er Klausuren.“
Wolfgang drehte sich zur Seite, weg vom Licht. „Ich glaube, er macht das ganz gut“, murmelte er.
Maren sank auf ihr Kissen zurück, ließ das Licht aber an. „Ob er sich wohl schon um die Rückmeldung zum Sommersemester gekümmert hat?“, fragte sie.
„Ich weiß es nicht.“
„Dafür, dass er Student ist, finde ich ihn sehr unselbständig. Den Professor Wandel hat er immer noch nicht nach der Bescheinigung gefragt.“
Wolfgang brummte. Er war müde. Er brauchte seinen Schlaf.
Als er später noch einmal aufwachte, war es im Schlafzimmer wieder dunkel.